Für Auskünfte zur Verfügbarkeit der
Werke und ihrer Preise
bitte anfragen: hier klicken

Max Liebermann bei Galerie von Abercron

Max Liebermann:
"Simson und Delila", um 1902-1909
Kreidezeichnung auf Papier, 14.5 x 22.9 cm
Literatur:
Matthias Eberle: Max Liebermann. Werkverzeichnis der Gemälde und Ölstudien, Band II 1900-1935, München 1996, S. 580 f.
zu dem Ölgemälde "Simson und Delila", im Frankfurter Städel, WVZ-Nr. 1902/1 und den in diesem Zusammenhang entstandenenen Zeichnungen
Expertise: Hans-Jürgen Imiela, 7. März 1996
im aufwendigen Handarbeitsrahmen mit Echtgold-Auflage, säurefreier Handarbeits-Passepartout in
Museumsqualität, unter Glas

 

Max Liebermann kaufen

Max Liebermann:
"An meine lieben Juden", 1914

Kreidezeichung auf Karton, 35.8 x 29.3 cm
Mit Echtheitsbestätigung
von Prof. Dr. Imiela vom 4. Juli 1995
Als Vorarbeit für die gleichnamige Lithographie
von 1914 entstanden.

Die Zeichnung entstand als Vorarbeit zu der Lithographie, die Max Liebermann für die "Künstlerflugblätter" Paul Cassirers vom September 1914 beisteuern sollte. Der Titel zitiert einen prosemitischen Aufruf Kaiser Wilhelms II. an die jüdische Bevölkerung, sich für den 1. Weltkrieg zu engagieren. Liebermann unterstützte die Bemühungen der Regierung, für die Kriegszeit eine Art Burgfrieden zu schaffen, in dem die parteilichen und sozialen Abgrenzungen zugunsten eines vereinten Engagements im Krieg überwunden werden sollten. Liebermann war im Preußen der Vorkriegszeit als fortschrittlicher Künstler, der Anregungen des französischen Impressionismus fortgeführt hatte, und als Jude lange Jahre selbst Anfeindungen ausgesetzt gewesen. Liebermann fühlte sich jedoch als zum Kaiserreich gehörig, mit dessen Politik in ihrer liberalen Ausprägung er sich identifizieren konnte. Viele Juden gerade in Berlin und Wien sahen das Engagement für den Krieg als eine Möglichkeit an, ihre Außenseiterrolle zu verlassen und die Legende vom "jüdischen Drückeberger" zu widerlegen, indem sie sich freiwillig als Soldaten meldeten. Nach zeitgenössischen Schätzungen dienten 100.000 jüdische Soldaten in der deutschen Armee, wenngleich ihnen die höheren Ränge de facto meist verschlossen blieben. Auch als Künstler sah sich Liebermann in einer gewissen Außenseiterrolle. Daher entschloss sich der 67jährige, die deutsche Politik zumindest moralisch zu unterstützen, wie viele Künstler und Intellektuelle zu Kriegsbeginn ebenfalls. Er teilte zwar nicht die fast irrationale Kriegsbegeisterung, der jüngeren Maler, hielt es aber trotz seiner liberalen Gesinnung für seine Pflicht, sich künstlerisch zu engagieren, weil Deutschland unvermeidlich zum Kriegseintritt gezwungen worden sei. Zusammen mit Ernst Barlach, August Gaul, Rudolf Großmann und anderen bedeutenden Künstlern der Berliner Sezession steuerte er deshalb Graphiken für Paul Cassirers "Kriegszeit – Künstlerflugblätter" bei, einer Mappe mit Steindrucken, die anspruchsvolle Künstlerarbeiten dank graphischer Reproduktion einer breiteren Bevölkerungsschicht zugänglich machte.. Der Verkaufserlös war für gemeinnützige Zwecke bestimmt, etwa zur Linderung der Künstlernot.

 

Max Liebermann

   
Geboren 20. Juli 1847 in Berlin
Gestorben 8. Februar 1935 in Berlin
   
1868-1872 Studium an der Kunstschule Weimar bei Ferdinand Pauwels
1871 Reise nach Düsseldorf und durch die Niederlande
1872

Erstes großes Gemälde "Die "Gänserupferinnen"
Beginn der Darstellungen aus dem gemeinschaftlichen Arbeitsleben; naturalistische Phase

1872-1878

Atelier in Paris, Studienaufenthalte in Barbizon, Reisen in die Niederlanden (Amsterdam) und nach Italien

1878-1884

Umzug nach München
stilistische und motivliche Impulse durch jährliche
jährliche Studien-Reisen nach Holland.

1884-1892

Rückkehr nach Berlin und Heirat
zunehmende künstlerische und gesellschaftliche Anerkennung,
Hinwendung zu Themen des gesellschaftlichen Lebens
Landschaftsdarstellungen und zu Bildnissen.
Ausprägung des impressionistischen Stils

1892

Mitbegründung der progressiven Künstlergruppe "Vereinigung der XI", Vorläufer der späteren "Berliner Sezession", deren führender Kopf Liebermann bis zu seinem Austritt 1913 bleiben sollte

ab 1892 zunehmende Hinwendung zum impressionistischen Stil
(Garten- und Strand-Bilder)
Festigung seines Rufs als führender Vertreter der deutschen Gegenwartskunst
1893-1897 Aufenthalte in Holland, Reisen nach Italien (Begegnung mit Wilhelm Leibl und Ludwig Sperl) und London (Begegnung mit James Whistler)
1897 Gro�e Sonderausstellung während der Großen Berliner Kunstausstellung anläßlich des 50. Geburtstags des Künstlers. Ernennung zum Professor an der Akademie der Künste in Berlin.
1899 Wahl Liebermanns zum Präsidenten der neu gegründeten "Berliner Sezession"
1910 Umzug in das Haus am Wannsee (Bilder vom Wansseegarten)
1911-1913 Reisen nach Italien und Holland. Rücktritt vom Vorsitz der Berliner Sezession (von Lovis Corinth nachgefolgt), 1913 Austritt aus der Sezession zusammen mit Enrst Barlach, Max Beckmann, Käthe Kollwitz, Max Pechstein und Max Slevogt; Eintritt in die "Freie Sezession"
1920 Präsident der Berliner Akademie der Künste (bis 1933)
1927 Ehrenbürger der Stadt Berlin. Große Einzelausstellung zum 80. Geburtstag
1933 nach der nationalsozialistischen Machtergreifung Rücktritt Max Liebermanns von der Ehrenrpräsidentenschaft und der Mitgliedschaft in der Preußischen Akademie der Künste
1935 am 8. Februar in Berlin gestorben