Dezember 2011 Pressemitteilung Bernd Schwarzer: Europa-BilderAusstellung 15.11.2011 bis 15.12.2011 Visionär und leidenschaftlich Bernd Schwarzer setzt sich seit den 1970er Jahren mit den Themen Deutschland, Europa und Menschenrechte auseinander. Als noch niemand die deutsch-deutsche Wiedervereinigung für möglich hielt, gestaltete er sie bereits bildnerisch; als die europäischen Staaten sich auf den langen Weg der europäischen Annäherung begaben, hatte Bernd Schwarzer in seinen „Europa“-Bildern bereits die Brücke zwischen Deutschland und dem europäischen Mutterkontinent geschlagen. Trotz des klar umrissenen politisch-geschichtlichen Gehalts: Schwarzers Kunst ist eine primär malerische. Sein einzigartiger Stil setzt die politische Passion in leidenschaftliche Malerei um, in Bilder von brillanter Farbigkeit und rauschhafter Ausdrucksintensität. Die Gemälde, durch Farbauftrag Schicht für Schicht während mehrerer Jahre entstanden, sind Farbvulkane und Relief-Landschaften, in denen wie in einem archäologischen Querschnitt unter der Oberfläche die erstarrten Spuren der Geschichte sichtbar werden. Die Galerie von Abercron zeigt eine Auswahl von Schwarzers Europa-Gemälden und den Europäisch-Amerikanischen Bildern noch bis zum 15. Dezember 2011. Nähere Informationen zum Künstler:www.schwarzer-bernd.de Abbildung rechts: Bernd Schwarzer, Europavulkan |
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November 2011 Pressemitteilung Richard Pietzsch in PollingAusstellung im Museum Polling 20. 11. 2011 bis 20.12.2011 „Polling hatte Atmosphäre.“ Von Probst Töpsl bis zu Thomas Mann (von dem das obige Zitat stammt), von Johann Michael Fischer über Defregger bis Heinrich Zügel – das Klosterdorf Polling am Rand des Pfaffenwinkels kann auf eine reiche künstlerische Tradition verweisen. In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts ließen sich für längere oder kürzere Zeit 400 Maler in dem idyllischen Ort nieder, angezogen von der reizvollen Lage und dem baulichen Erbe der Augustiner-Chorherren. Die „Liberalitas Bavaria“, wie sie die Aufschrift der Stiftskirche Polling verkündet, wird von den kunstsinnigen Einwohnern Pollings weiter gepflegt. Das Museum Polling erwarb eine Folge von 20 Zeichnungen, die der Maler Richard Pietzsch(1872-1960) 1932 in Polling schuf. Sie zeigen die Kirche mit den weitläufigen Klosteranlagen ebenso wie das Dorf und die von der Ammer geprägte nähere Umgebung mit den Tuffsteinbrüchen. Die Zeichnungen stehen im Mittelpunkt der neuen Sonder-Ausstellung des Museums, die vom 20. November bis zum Dezember zu sehen ist. Die Eröffnung der Sonderausstellung am 20. November zog zahlreiche Besucher an. Unter den Teilnehmern der Veranstaltung waren der Pollinger Bürgermeister, die Mitglieder des Heimatvereins als Träger des Museums sowie Marieanne von König als Initiatorin der Ausstellung. Das Museum ist geöffnet sonntags von 10 bis 12.30 und lohnt neben der Sonderausstellung auch mit seinen über 800 Exponaten und den fachkundigen Informationen zur 1000jährigen Geschichte des Klosterdorfs Polling einen Besuch. Nähere Informationen zum Museum Polling: Bitte hier klicken Abb. rechts: Sonderausstellung im Museum Polling, Foto: Heinrich Höß, Heimatverein Polling |
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September 2011 Kunstwerk im Fokus Hermann Max Pechstein: Welt-Landschaft in der Strand-Idylle Die deutschen Expressionisten verband eine besondere Liebe mit dem Meer. Begonnen hatte es mit Malaufenthalten an den Moritzburger Seen bei Dresden, gefördert wurde es durch das Schlüsselthema der "Badenden", und schließlich führte die Affinität zu Wasserlandschaften Emil Nolde, Erich Heckel und Max Pechstein nach Norddeutschland an die Strände von Nordsee und Ostsee, wo sie lange Jahre im Sommer ihr Domizil nahmen, um Land und Leute, Meer und Himmel, Wind und Wetter auf die Leinwand zu bannen. Der unberührten Uferlandschaft wächst dabei ein archetypischer Charakter zu. Der mächtige Dreiklang aus Wasser, Erde und Himmel macht sie zu einer Art Ur-Landschaft. Das in seiner Intensität fast überirdisch wirkende Sonnenlicht flutet über die Sanddüne und die Solitär-Kiefer, die sich als Sinnbild der sprießenden Naturkraft fast bildfüllend in der rechten Bildhälfte erhebt. Hermann Max Pechstein (1881 Döbeln-1955 Berlin): |
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Juni 2011 Kunstwerk im Fokus Otto Dill: Reiter und Hund Ausritt ins Grüne Der Reiter auf seinem Flanierritt ist durch die sehr gewählte Freizeitkleidung mit Anzug, Handschuhen und Strohhut und seine nonchalante Haltung als ein Herrenreiter, ein Angehöriger der höheren Gesellschaftsschicht, zu erkennen. Statt der gekiesten breiten Wege eines Stadtparks, wie auf anderen Gemälden, lässt Dill seinen Reiter auf einem naturbelassenen Waldweg reiten, der zu beiden Seiten von Bäumen und Gebüsch gesäumt ist. Die fein abgestufte Palette an Grüntönen reicht vom dunklen Tannengrün bis zum lichten Gelbgrün frisch gesprossenen Laubs. Eingebettet in die Geborgenheit der grünen Einsamkeit, gewinnt das Bild an Dynamik durch die kühn von vorne gesehen Silhouetten von Reiter und Hund, die im lockeren Trab nach vorne streben. Im Hintergrund scheint ein Stück blauen Himmels auf und öffnet die intime Szenerie ins Weite. Das Licht dringt gefiltert durch die dichten Laubschichten und spielt in zahlreichen Reflexen auf dem Laub und Waldboden. Mit seinem ganz typischen pastosen Farbauftrag und einem spontanen, souveränen Strich gibt Otto Dill die friedvolle Harmonie eines lichtdurchfluteten Sommertages wieder. Das Gemälde ist ein meisterliches Beispiel für Dills Malstil der zwanziger Jahre, ein Zeitraum, der in Kreativität und Ausdrucksintensität einen Höhepunkt im Leben und Schaffen des Künstlers darstellt. |
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Februar 2011 Kunstwerk im Fokus Erich Heckel: Mutter und Kind Ausritt ins Grüne Glückliche Zeiten: Die späten 1920er Jahre sind Jahre des Glücks für Erich Heckel. Als Künstler feiert er Erfolge, sein Schaffen wird von Publikum und Kritik anerkannt, seine Werke finden ihren Weg in Privatsammlungen und in Museen. Er ist viel auf Reisen, als Maler stets auf der Suche nach neuen, unverbrauchten Motiven. Es zieht ihn nach Frankreich, England, die Mittelmeerländer und nach Skandinavien, und da ist immer wieder die Ostseeküste. Osterholz, ein kleiner Ort an der Flensburger Förde, heißt die kleine Insel der Glückseligkeit, die Heckel bereits 1913 entdeckt hat und wo er seit 1919 ein kleines Haus besitzt. Dieses Haus am Ostseestrand wird immer wieder zum Rückzugsort für ihn und seine Frau. Hier kann er die reine Idylle erleben: die bewegte Landschaft der Ostseeküste, Badende, die die Einschränkungen des Stadtlebens ablegen und in den Naturraum zurückkehren, wieder ein Teil ihrer natürlichen Umgebung werden. Mutter und Kind vereinen sich in diesem Gemälde zu einer Urszene, der vielleicht vitalsten und ursprünglichsten Bindung zwischen Menschen überhaupt. Die Mutter in der Andeutung von behütendem Schutz leicht nach vorne gebeugt, der Knabe sitzend, aber bereits mit angezogenem Bein und aufgestützten Händen, als wolle er sich nur kurz besinnen, bevor er aufbricht, die Umwelt zu erkunden. Am Saum von Land und Meer bieten die schweren Felsbrocken sicheren Halt, während sich hinter Kind und Frau eine blaue Fläche zu erstrecken anhebt, die das gleitende Wellenspiel des Meeres ebenso wie die ins Unendliche sich fortsetzende Bläue des Himmels meinen kann. Für den Heckel dieser Jahre war das Aquarell das Malmedium der Wahl. Mit ihm konnte er ohne aufwendige technische Übersetzung das Gesehene einfangen und ihm die unmittelbare Frische des Erlebnisses bewahren, und in dem durchscheinenden, fluiden Aquarellfarben bleibt das helle milde Licht der Ostseelandschaft bis heute bewahrt. |
Erich Heckel: Mutter mit Kind am Meer 1929 Aquarell und schwarze Kreide, 45 x 65 cm Rechts unten signiert und datiert Links unten betitelt bestätigt durch Renate Ebner vom Erich-Heckel-Nachlass vom 22.10.2013 |
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